Schweres Schädel-Hirn-Trauma

Klinik

  • SHT Grad II: Bewusstlosigkeit bis 24 h
  • SHT Grad III-IV: Bewusstlosigkeit 24 h oder schon vorher einsetzende Zeichen einer Hirnstammdysfunktion

Diagnostik

  • neurologische Untersuchung
  • Skalierung nach Glasgow Coma Scale (GCS)
  • auf Liquorrhoe achten (Nase, Ohr)
  • CCT, evtl. MR
  • EEG, evtl. AEHP
  • Rö-Schädel und HWS in 2 Ebenen, evtl. NMR

Therapie

Am Unfallsort, Erstversorgung

  • Vitalfunktionen sichern
  • stabile Seitenlagerung
  • Freihalten der Atemwege
  • 6-8l/min O2 über Nasensonde oder Intubation (Cave HWS-Trauma)
  • Volumenersatz
  • Na-Bicarbonat (Natrium BicarbonatŽ „Leopold“ 8,4% Infusionszusatz, 100ml = 100mmol, verdünnen z.B. mit 500ml Glc 5%) entsprechend Blutgasen.
  • Intensivmedizinische Betreuung bei jedem mittelschweren bis schweren SHT

Hirndruck

Kreislauf

  • eher leicht hypertone Blutdruckwerte sind anzustreben (Grenzwert ca. 180mmHg syst.)
  • ausgeglichene Bilanzierung (cave: Überwässerung durch hypotone Lösungen (z.B. Glucose 5%)
  • bei isoliertem SHT Volumenersatz selten dringend
  • bei Hyponaträmie auch an inadäquate ADH-Sekretion (u. Diabetes insipidus) denken. Substitution mit MinirinŽ Nasenspray 0,1mg/ml DO: 1-2x /d 1-2 Hub (Anm.: Spray auf Intensivabteilung LKH Bruck im Kühlschrank vorhanden)

Anfälle

Vegetativum

zu achten auf zentral bedingte Störungen von

  • Herzfrequenz
  • Blutdruck
  • Temperaturkontrolle – Th. d. Hyperthermie
    • Physikalisch
    • medikamentös
  • In prolongiertem Koma oft Sympathikus – Überaktivität. Th. mit Betablockern.

Ernährung

  • akut posttraumatisch bei extremer Katabolie für 2 Tage reduzierte Flüssigkeitszufuhr (1500ml/70kgKG)
  • anschließend parenteral ca. 2000kcal mit leicht verfügbaren Energieträgern (z.B. Glc 40% (1000ml = 1600kcal) und Aminosäurelösungen.
  • nach Extubation orale/Sonden – Ernährung (Fresubin 500ml = 500kcal), Bedarf ca. 2500kcal

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