Therapie von ZNS-Tumoren

Die Tumortherapie ist ein breites Feld mit hohem Forschungsanteil und daher auch vielen Innovationen. Aus diesem Grunde wird es demnächst überarbeitet. (Die hier angeführten Informationen sind nur mehr teilweise angewandte Therapie.)

Eingesetzte Therapien

Operation
Strahlentherapie
Chemotherapie
Symptomatische Therapie

Operation

Totalresektion

geeignet sind umschriebene, oberflächlich oder polar gelegene Prozesse. Die Operation sollte zu keinen schwerwiegenden neurologischen Defiziten führen.

Teilresektion

wird immer dann durchgeführt, wenn die Totalresektion schwerwiegende Defizite (z.B. Sprachstörung, Lähmungen, …) führen kann.

Palliative Dekompressionsverfahren

Resezierende Verfahren ermöglichen eine histologische Diagnosesicherung. die stereotaktische Technik erlaubt ebenfalls die histologische Untersuchung nach schonender Gewebsentnahme. Bei einer Störung der Liquorzirkulation durch eine Raumforderung (insbesondere in der hinteren Schädelgrube und im Bereich des 3. Ventrikels mit Kompression des Aquäduktes bzw. Foramen-Monroi Blockade) können auch Eingriffe zur Liquorableitung nötig werden.

Die hohe Rezidivrate hirneigener Tumoren ist eine Folge des speziellen biologischen Verhaltens dieser Tumoren. Nach einer Operation ist auch mit weiterer Entdifferenzierung des Tumors und damit vermehrten Wachstum zur rechnen. Die vollständige Entfernung eines mittel bis höhergradigen Malignoms ist im Gehirn kaum möglich.

Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass bei Gliom-Rezidiven ein Dignitätswandel zu einem höheren Malignitätsgrad beobachtet wurde. Dennoch ist eine Reihe von Neubildungen, die nach der WHO-Klassifikation Grad I und möglicherweise auch Grad II zuzuordnen sind, durch vollständige chirurgische Entfernung heilbar.

Anmerkung: Es gibt bisher keine Studie, die den Stellenwert einer aggressiven Tumorchirurgie mit dem der Biopsie vergleicht.

Strahlentherapie

Wir unterscheiden verschiedene Bestrahlungstechniken:

  • Photonenbestrahlung eines Linearbeschleunigers
  • Teilchenbestrahlung, nur f

Symptomatische Therapie

Bei der symptomatischen Therapie insbesondere fortgeschrittener intrakranieller Raumforderungen stellt die Hirndrucktherapie eine ganz entscheidende Komponente dar. Bei der sich durch Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, evtl. Stand- und Gangunsicherheit sowie im fortgeschrittenen Fall durch Bewußtseinstrübung manifestierenden intrakraniellen Drucksteigerung gibt es prinzipiell 2 medikamentöse Ansatzpunkte: Kortikosteroide und Osmodiuretika.

Kortikosteroide

Die Kortikosteroidmedikation, bei der als wesentlicher Faktor die Verminderung der Kapillarpermiabilität angesehen wird, sollte nicht generell als Dauertherapie mit festem Dosierungsschema erfolgen, sondern an die klinischen Gegebenheiten angepaßt werden. Während einer Strahlentherapie allerdings wird regelmäßig zur besseren Verträglichkeit eine Dauermedikation empfohlen; auch Ödemreaktion und Krampfbereitschaft während einer zytostatischen Therapie sollen durch Kortisongabe reduziert werden. Neben den hochwirksamen Kortikoiden wie Dexamethason ist wegen unter Umständen geringerer Nebenwirkung der Einsatz von Prednison (o. Prednisolon) zu erwägen; bessere Kortikosteroidverträglichkeit läßt sich durch zusätzliche Gabe von Antazida und/oder H2-Rezeptorblockern erreichen.

Therapiebeispiel

  • Dexamethason i.v. / oral 4x4mg(2x8mg)/d
  • oder Prednison i.v. / oral 4x25mg (2x50mg)/d
  • in kritischen Fällen Dosissteigerung bis 10 fach
  • + Magenschutz

Osmodiuretika

Falls ein rascher Wirkungseintritt angestrebt wird, empfehlen sich Osmodiuretika (z.B. Glycerosteril 10% oder Sorbit 40%, wobei letzeres nur über einen zentralen Zugang zu applizieren ist), oder Furosemid. Es empfiehlt sich eine Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung sowie Kontrolle der Serumosmolarität.

Therapiebeispiel

  • Sorbit 40% i.v. 4x100ml (zentraler Zugang!)
  • oder Glycerosteril i.v. 5x100ml (evtl. peripherer Zugang)
  • evtl. zusätzlich Furosemid 20-80mg/d
  • in kritischen Fällen Dosissteigerung bis 3 fach

Shunt

Im Falle eines Hydrocephalus occlusus bei intrakranieller Raumforderung sollte ein neurochirurgisches Konsil erfolgen.

Antikonvulsive Therapie

siehe Epilepsie

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