Schlaganfall Sekundärprävention: antithrombotisch

Antithrombotische Behandlung

Aspirin

Aspirin ist das bestuntersuchte Medikament zur Schlaganfallprävention. Eine Meta-Analyse von 145 Studien mit insgesamt 51.144 Patienten ergab für Aspirin-behandelte Patienten eine 25%ige relative Risikoreduktion für einen späteren Schlaganfall (Antiplatelet Trialist Collaboration 1994 [4]): Die optimale Aspirin-Dosis ist allerdings ungeklärt, wobei niedrige Dosierungen (< 160mg) möglicherweise effektiver sein könnten als mittlere (160-325mg) oder hohe (500-1500mg [22]) Dosierungen, da bei niedrigen Dosierungen die Prostacyclinsynthese der Gefäßwende nicht vollständig aufgehoben ist (Salt Collaborative Group 1991 [72]). Der direkte Vergleich verschiedener Dosierungen zur Schlaganfallprävention ergab aber keine Unterschiede zwischen niedrigen und mittleren Dosierungen (Dutch TIA Trial Study Group 1991 [22]) oder mittlerer und hoher Doseriungen (UK-TIA Study Group 1991 [83]). Daher werden von der Antiplatelet Trialist’s Collaboration Dosierungen zwischen 160-325mg/Tag empfohlen. Möglicherweise sind aber niedrigere Dosierungen (50mg/Tag) ähnlich effektiv (Diener et al. 1996 [20]).

Clopidogrel

Clopidogrel ist ein neuartiges Thienopyridin-Derivat, das chemisch mit Ticlopidin verwandt ist. In einer randomisierten Studie an 19.185 Patienten reduzierte Clopidogrel (75mg) signifikant das Auftreten von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Tod infolge eines Gefäßereignisses um 8,7% gegenüber Aspirin (325mg; CAPRIE Steering Committee 1996 [14]). Clopidogrel war geringfügig aber signifikant effektiver als die mittlere Aspirin-Dosis, kann somit als Medikament der ersten Wahl bei Patienten mit Kontraindikationen für Aspirin angesehen werden und scheint besser für Hochrisikopatienten geeignet zu sein.

Aspirin + Dipyridamol

Eine Kombination von Aspirin und Dipyridamol (50mg + 400mg täglich) zur sekundären Schlaganfallprävention ist der Monotherapie mit Aspirin oder Dipyridamo signifikant überlegen: Das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden reduziert sich in der Kombinationsgruppe um 37% verglichen mit 18,1% in der Aspirin-Gruppe und 16,3% in der Dipyridamol-Gruppe (Europäische Schlaganfall-Präventionsstudie ESPS II, Diener et al. 1996 [20]).

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