Therapie von Rückenschmerzen

Allgemeine Therapie der Rückenschmerzen

Konservative Therapie

Bei 90% der Fälle möglich. Bewegungstherapie, initial Bettruhe, Elektrotherapie, Massage, Wärme- und Kälteanwendungen sind wenig nutzbringend.

  • Dysfunktion des myofaszialen Zyklus: krankengymnastische Lockerung von verspannten Muskeln, Injektion von Lokalanästhetika in Triggerpunkte, Antiphlogistika, z.B. Diclofenac 3x50mg/d. Diese Therapie ist erfolglos bei Diskusprolaps, spinaler Stenosen und Spondylolisthesis.
  • Akuter Diskusprolaps: Bettruhe, Analgetika, Stufenlagerung, vorsichtige Lockerungsübungen, Wärmeapplikation, Sedativa, epidurale Kortikoidinjektion, Krankengymnastik.
  • Chronischer Schmerz
  • Krankengymnastik mit aktiver Beteiligung des Patienten
  • Antiphlogistika: Diclofenac (z.B. VoltarenŽ) 3x50mg/d für 2 bis 3 Wochen
  • Analgetika:
  • Paracetamol, 1-2x 1000mg/d
  • Tramadol (TramalŽ ret) 1-2x 100-200mg/d
  • Amitriptylin (SarotenŽ ret) 0-0-50mg bis 125mg

Chirurgische Therapie

10% der Patienten reagieren nicht auf konservative Maßnahmen. Wenn nach 2 Monaten konservativer Behandlung keine Besserung eintritt, sollte Operation in Betracht gezogen werden. Eindeutige klinische und radiologische Zeichen eines Diskusprolaps sind erforderlich für die Indikation!

  • Operative Diskusentfernung: gängigstes Verfahren
  • Chemonukleolyse (nur bei nicht-sequestriertem Diskusprolaps): Chymopapain, ein Sulfhydryl-Enzym, löst Protein-Polysaccharid-Komplexe im Knorpel auf und setzt Glykosaminglykane frei. In gleicher Weise wird Kollagenase eingesetzt. Versagerquote 18-31%. Cave: anaphylaktische Reaktion!
  • Laterale perkutane Diskektomie: neueres erfolgversprechendes Verfahren bei unkomplizierten Fällen (Protrusion) und entsprechender Erfahrung des behandelnden Arztes. Erfolgsquote 70-75%
  • Perkutane intradiskale Laser-Enukleotomie (noch nicht etabliert)
  • Dekompression bei spinaler Stenose: nach Laminektomie Entfernung des medialen Drittels der unteren oder oberen Facette.

Spinale Fusion: Meistens werden L4 und L5 mit dem Sakrum fusioniert. Die Spinale Fusion ist z.B. beim Bertolotti-Syndrom dringend erforderlich. Fusion im Intervertebralspalt nach Diskusentfernung.

Allgemeine Therapie der Nackenschmerzen

Konservative Therapie

Analgetika, Antiphlogistika, z.B. Diclofenac (VoltarenŽ) 3x50mg/d, Nackenstütze (Schanz-Krawatte), Traktion

Operative Therapie

Indiziert bei kausalem Zusammenhang zwischen Schmerzen und morphologischen Veränderungen. Z.B. bei Bandscheibenvorfall oder knöcherne Einengung mit neurologischen Ausfällen:

  • ventraler Zugang: Fusion nach Cloward
  • dorsaler Zugang: Laminektomie bei Dekompression eines engen Spinalkanals über mehrere Segmente; Foraminotomie zur Wurzelentlastung

Rehabilitation

Die Rehabilitation von Schmerzsyndrom ist in den meisten Fällen rein medikamentösen Therapie übertroffen. Sie sollte auch im Zweifel statt einer Operation versucht werden.

Therapiekonzept der Rehabilitation:

  • Multimodale Therapie

 

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