Ätiologie
Brucella abortus (Febris undulans Bang), melitensis (Maltafieber) oder suis. Übertragung durch rohe Milch und direkten Kontakt mit infizierten Tieren (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine).
Klinik
Akuter oder chronischer Verlauf; buntes klinisches Bild; wellenförmiges Fieber, Leukopenie, Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie, Bradykardie (bei 50% der Patienten subklinischer Verlauf). Neurologische Symptome bei 5% in Form einer aseptischen Meningitis, Enzephalitis, Myelitis oder Polyradikuloneuritis mit Hirnnervenbeteiligung treten in allen Krankheitsstadien auf (zu Beginn, während der Rekonvaleszenz und Monate nach dem akuten Infekt).
Diagnostik
- Anamnese(!): Landwirte, Metzger, Tierärzte, Trinken roher Milch
- entzündliches Liquorsyndrom mit lymphozytärer Pleozytose
- Erregernachweis in Blut und Liquor (bei chronischem Verlauf oft negativ)
- Nachweis erhöhter Antikörpertiter (ELISA, KBR, Agglutinationsreaktion nach Widal)
Therapie
Bei der Neurobruzellose lautet die klassische Therapieempfehlung:
- für ca. 4-6 Wochen:
- Doxycyclin 2x100mg/d p.o.
- in Kombination mit Co-Trimoxazol (480mg/d Trimethoprim-Dosis)
- anschließend 3-4 Wochen
- Doxycyclin allein
- Bei Nichtansprechen innerhalb von 10 Tagen
- Rifampicin 10mg/kgKG/d p.o. kombiniert werden.
Bei chronischer Verlaufsformen
- existiert kein allgemein anerkanntes Behandlungsschema
- Erfolgversprechend (bei 3-6 monatiger Therapie)
- Co-Trimoxazol (480mg/d Trimethoprim-Dosis)
- in Kombination mit Rifampicin (10mg/kgKG/d p.o.) oder Doxycyclin erzielt.