Anamnese
- Fragen zum Verständnis der aktuellen Problematik:
- Vermeidung sexueller Kontakte, Libidoverlust
- übersteigerte Libido
- prä- oder intrakoitale Erektionsstörung bzw. mangelnde Lubrikation oder Vaginismus
- Ejakulationsstörungen
- Störungen des sexuellen Erlebens (Orgasmusstörungen)
- Arzneimittel, Genußmittel, Drogen?
Neurologische Untersuchung
– siehe dort
Elektrophysiologische Zusatzdiagnostik
- Diagnostik der Blasenfunktionsstörung
Eruieren und Abklärung folgender Grunderkrankungen und Begleitsymptome
- spinale Läsionen (Querschnittsyndrom)
- Läsionen des Conus medullaris, der Cauda equina oder der vegetativen Beckengeflechte
- Blasen- und Mastdarmstörungen
- vegetative Störungen (Hypo-/Anhidrose, orthostatische Hypotonie, Pupillenstörungen, u.a.)
- Mißbildungen und krankhafte Veränderungen des äußeren Genitale, Entzündungen, Infektionen (Tuberkulose, Venerea)
- vaskuläre und endokrine Störungen
Weitere diagnostische Maßnahmen
- Tumeszenzmessung mit Banderektionmeter oder Rigiscan zur Feststellung nächtlicher Peniserektionen. Das Vorhandensein nächtlicher Erektionen gilt als Hinweis für eine psychogene Genese erektiler Potenzstörungen. Gleichwohl sind neurogene Potenzstörungen denkbar, bei denen dissoziiert nur die reflexogene (= periphere Läsion), nicht jedoch die zerebrale Erektionsfähigkeit betroffen ist.
- Dynamische Kavernosographie: Füllung der Schwellkörper des Penis mit Kochsalzlösung zur Auslösung einer artifiziellen Erektion. Aus der hierfür erforderlichen Flußrate kann auf den Abflußwiderstand geschlossen werden (venöse Insuffizienz?).
Angiologische Beurteilung
- durch Dopplersonographie (insbesondere Farb-Duplex-Scan)
- und selektive Penisangiographie
Papaverin-Test
- Hinweis, ob der Schwellkörpermechanismus als solcher intakt ist
- hierbei wird durch Injektion eines Papaverin-Phentolamin-Gemisches in das Corpus cavernosum eine arterioläre Vasodilatation herbeigeführt. Bei neurogenen (und psychogenen) Erektionsstörungen ist dieser Test immer positiv, d.h. es kommt zur Peniserektion