Antikoagulation: Vorhofflimmern
- Die Schlaganfallrate pro Jahr bei Patienten mit Vorhofflimmern beträgt etwa 5% wobei für verschieden Subgruppen eine Variation von 0,5-12%/Jahr vorliegt.
- Eine Meta-Analyse der letzten klinischen Studien belegt, dass die Antikoagulation mit dem Vitamin-K-Antagonist Warfarin die Schlaganfallinzidenz um 70% reduziert (Laupacis et al. 1998).
- Die optimale Antikagulation scheint zwischen einer Internationalen Normalisierten Ration (INR) von2,0-2,9 zu liegen, mit der die Inzidenzrate für ischämische und hämorrahgische Erreignisse 80% niedriger lag, verglichen mit einer INR < 2 (European Atrial Fibrillation Study Group, 1995).
- Eine INR > 5 war mit unakzeptablen Blutungskomplikationen verbunden, während eine INR < 2,0 keinen signifikanten Schutz vor thrombotischen Ereignissen bot.
- Aspirin wurde in 4 randomisierten Studien untersucht und ergab eine gemittelte Risikoreduktion von 21% für das auftreten thromboembolischer Ereignisse verglichen mit Plazebo (Hart et al. 1998).
- In 2 dieser Studien war Aspirin signifikant weniger effektiv als Warfarin.
- Da das Risiko junger Patienten (<65 Jahre) mit Vorhofflimmern, ohne weitere kardiovaskuläre Erkrankungen, thromboembolische Ereignisse zu erleiden gering ist, können sie mit Aspirin oder gar nicht behandelt werden.
- Ältere Patienten (>65 Jahre) mit Vorhofflimmern ohne weitere Risikofaktoren, haben ein moderates Risiko und sollten mit Warfarin oder Aspirin behandelt werden. Eine Aspirin-Dosis von 300mg wurde bei Patienten mit Vorhofflimmern als effektiver Schutz vor thromboembolischen Ereignissen nachgewiesen.
- Für Patienten älter als 75 Jahre sollte, um Blutungskomplikationen zu vermeiden, eine niedrigere Ziel-INR von 2 (1,6-2,5) erwogen werden. Diese Empfehlung ist jedoch wissenschaftlich nicht abgesichert.