Parkinson-Krise

Klinik

Bei Patienten mit fortgeschrittenem Parkinson-Syndrom kann es infolge einer Unterbrechung der Medikation (akute zusätzliche Erkrankung, Durchfälle, etc.) zu einer krisenhaften Zuspitzung vor allem von Akinese und Rigor kommen. Die Patienten liegen unbeweglich und steif im Bett und sind weitgehend unfähig zur Kontaktaufnahme. Die Situation wird kompliziert durch fehlende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme mit Ausbildung einer Exsikose und Anstieg der Körpertemperatur auf Werte bis zu 40°C. Die Patienten sind vital gefährdet.

Therapie

  • Elektrolytlösungen infundieren
  • fiebersenkende Maßnahmen (physikalisch, antipyretisch)
  • Amantadinsulfat (z.B. PK-Merz®) 1-6x500ml/d als Infusion (Dauer: 3h/500ml)
    • Vorsicht bei eingeschränkter Nierenfunktion: Amantadin belastet Niere zusätzlich!

bei Kontraindikation gegen Volumenbelastung (und bei Niereninsuffizienz):

  • Apomorphin ggf. mehrmals täglich 0,1-0,4ml (1-4mg) s.c.
    • NW: RR-Abfall, Bradycardie
    • wegen der bei hoher Dosis (i.a. >4mg) stark emetischen Wirkung empfiehlt sich, falls möglich, die orale Gabe von Domperidon (Motilium®) 3×10-20mg/d – alternativ z.B. Ontansentron i.v. (z.B. Zofran®)

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