Suizidgedanken – Suizidversuch

Symptomatik

Ursachen

      • Ausweglosigkeit
      • Verzweiflung
      • Resignation
      • Verbitterung
      • Lebensangst
      • Depression
      • Insuffizienzgefühle
      • Selbstbezichtigung
      • Angst vor sozialem Abstieg und Ruin
      • Rückzugsverhalten mit Kontaktabbruch

Im präsuizidalen Syndrom kann es zu einer zunehmenden Einengung mit Aggressionsumkehr gegen die eigene Person und zu übermächtigen Suizidphantasien kommen.

Risikofaktoren

  • frühere Suizidversuche
  • Suizide in Familie oder Umgebung
  • endogene Psychose
  • Suchterkrankung
  • zerebrales Anfallsleiden
  • unheilbare Krankheit
  • höheres Lebensalter
  • berufliche/finanzielle Schwierigkeiten
  • soziale Isolierung, zwischenmenschliche Konflikte
  • keine tragfähige religiöse Bindung

Therapie

bei endogener Depression

  • Levomepromazin (A: Nozinan®) 25mg A, 25mg tbl, 50mg tbl, D: Neurocil® oder Generika) 1-3 x 25-75mg/d
  • Flunitrazepam (Rohypnol®) 1mg tbl 1-2 x 2mg/d
  • stationäre Behandlung
  • evtl. geschlossene Abteilung

bei Schizophrene Psychosen

  • Risperidon (Risperdal® und Generika)
  • Quetiapin (Seroquel® und Generika)
  • stationäre Behandlung
  • evtl. geschlossene Abteilung

bei Suchterkrankungen

(sozialer Abstieg, Delinquenz, Entzug)

bei Persönlichkeitsstörungen

(mangelhafte Impulskontrolle)

bei neurotischer Depression

Kränkung, Verlust

bei reaktiver Depression

(Schicksalsschläge, Konfliktkumulierung)

  • Diazepam (Gewacalm®) 1-3 x 10-20mg/d
  • Levomepromazin (Nozinan®) 1-3 x 25-50mg/d

Ärztliches Verhalten

  • Suizidalität offen und mit einfachen Worten ansprechen
  • Vieraugen-Gespräch ohne Zeitdruck
  • Vertrauen aufbauen. Eingehen auf die Situation des Patienten -nicht moralisieren
  • wenn Suizidalität nicht klar beurteilbar
    • Klinikeinweisung veranlassen
    • wenn Pat. nicht einverstanden: Zwangseinweisung veranlassen
    • lückenlose Überwachung sicherstellen – Transport im Rettungswagen mit Begleitschutz (Polizei)
  • bei suizidgefährdeten Patienten immer für ausreichenden Nachtschlaf zu sorgen
  • hohe Suizidmortalität (10-30%) und daher besondere Vorsicht bei Pat mit
    • endogener Depression
    • Schizophrenie
  • vorher agitiertheit Patienten, die plötzlich „unheimlich ruhig und gelassen“ wirken, haben sich oft zur Suizidausführung durchgerungen: Im Zweifelsfall Zwangseinweisung

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