Verwirrtheit – als Notfall

Symptomatik

Häufiger bei älteren Menschen, mit hirnorganischen Störungen. Es kann zu Denkstörung kommen. Auffallend sind dabei z.B. Weitschweifigkeit, Sprunghaftigkeit, Auffassungsstörungen und allgemeiner Verlangsamung. Die situative Orientierung ist meist intakt, zeitlich und örtlich jedoch unsicher. Es findet sich meist eine Affektstörungen mit erhöhter Irritierbarkeit. Das Langzeitgedächtnis ist meist wenig beeinträchtigt. Die Verwirrtheit findet sich häufiger nachts – wohl auch bei vermindertem visuellen Input bei Dunkelheit.

Therapie

nach Ursache

  • internistisch (Herzinsuffizienz, Infektionen, postoperativ, metabolisch)
  • neurologisch (zerebrovaskuläre Insuffizienz, Meningitis, Enzephalitis, SHT)
  • Entzug (Alkohol, Sedativa)
  • toxisch (Anticholinergika, Diuretika, Antihypertensiva etc.)

sonstige Maßnahmen

  • Therapie der Grundkrankheit
  • Flüssigkeitszufuhr
  • Neuroleptika, z.B. Quediapin 25mg 1-3×1
    • bei nächtlicher Verwirrtheit z.B. Quediapin 25mg 0-0-1
  • keine anticholinerge Medikation
  • keine blutdrucksenkende Medikation

Ärztliches Verhalten

  • Vor Psychopharmaka-Gabe exakte Medikamentenanamnese (Angehörige befragen)
  • cave: blutdrucksenkende Medikation: Verschlechterung der zerebralen Durchblutung!
  • Sofern keine stationäre Behandlung zwingend erforderlich, den Patienten möglichst in altvertrauter Umgebung belassen oder seine rasche Rückkehr dorthin in die Wege leiten.

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