Arachnoidalzystem

Ätiologie

Bei den Arachnoidalzysten handelt es sich um extrazerebrale, vom übrigen Liquorraum abgeschlossene Zysten der Leptomeningen. Sie werden zum einen als Folge frühkindlicher Arachnitiden, Meningitiden oder Meningoenzephalitiden, zum anderen als embryonale Fehlbildungen der Leptomeningen angesehen und sind daher wohl nur z.T. als echte Anlagestörung aufzufassen.

Supratentorielle Arachnoidalzysten liegen meist temporal an der Konvexität, seltener interhemisphärisch und im Bereich der Sella. die Arachnoidalzysten der hinteren Schädelgrube finden sich am häufigsten retrozerebellär in der Mittellinie, z.T. auch lateral bis zum Kleinhirnbrückenwinkel hin. Sie werden häufiger beim männlichen Geschlecht und auf der linken Seite nachgewiesen (keine schlüssige Erklärung).

Klinik

Arachnoidalzysten können einerseits durch ihre raumfordernde Wirkung, andererseits durch einen Hydrozephalus occlusus bei Verschluß des Aquäduktes oder der Ausgänge des 4. Ventrikels zu intrakranieller Drucksteigerung führen. Je nach Lage der Zysten können sich zerebrale Herdsymptome entwickeln; es kann auch zu zerebralen Krampfanfällen kommen. Das Vorliegen einer Arachnoidalzyste begünstigt das Auftreten traumatischer intrakranieller, extrazerebraler Blutungen. Ein hoher Anteil der Zystenträger dürfte jedoch symptomfrei sein; genauere Angaben zum Anteil klinisch manifest werdender Arachnoidalzysten sind daher schwierig.

Therapie

Die operative Behandlung ist indiziert bei Raumforderungen durch die Zysten mit klinischer Symptomatik. Eine Operation jeder raumfordernder Arachnoidalzyste wird unterschiedlich bewertet. Bei der operativen Behandlung erfolgt die Entlastung der Zyste, bei Hydrocephalus occlusus auch der innere Liquorräume über einen Shunt.

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