Charcot-Marie-Tooth Neuropathie

Synonyme: HMNS I (Hereditäre Motorisch-Sensible Neuropathie Typ 1), sensible Ataxie,

Klinik

Die HMSN 1 ist die häufigste neurogene Muskelatrophie.
Autosomal-dominanter Erbgang (= Typ I, mit Störung am Chromosom 17: 17p11.2p12), auch autosomal-rezessiver Erbgang kommt vor, wobei verschiedene Genorte auf fast jedem Chromosom vorkommen.

  • Es kommt zu progressivem distalen Muskelschwund und einer Schwäche
  • in der Regel in den Beinen beginnend (Storchenbeine)
  • im weiteren Verlauf sind Hände und Unterarme betroffen
  • Muskeleigenreflexe erlöschen häufig – noch bevor es zur Lähmung kommt
  • Sensible Ausfallssymptome (strumpf- und handschuhförmig begrenzte Herabsetzung der Empfindung aller Qualitäten)
  • Reizerscheinungen (nächtliche, schmerzhafte Muskelkrämpfe, distale Parästhesien)
  • In 30% der Fälle Tremor und Ataxie. Diese können ausgeprägter als die Muskelschwäche sein.
  • Verdickung peripherer Nerven.
  • Gutartiger Verlauf

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung
  • Nervenleitgeschwindigkeit
  • Nervenbiopsie (De- und Remyelinisierung, hypertrophische Veränderungen – „Zwiebelschalenformation“)
  • HMNS Typ 1a: Genort auf Chromosom 17; Mutation ist eine Duplikation; direkter Gentest

Therapie

  • Keine kausale Therapie bekannt
  • Physiotherapie: Achsengerechtes Gehtraining
  • Hilfsmittel: Dynamische Fußheberorthesen, können eine deutliche Verbesserung des Gangbildes, besonders auch am Beginn der Erkrankung erreichen.
  • Ergotherapie: Adaptieren der Selbständigkeit an die verminderte Kraft. Hilfsmitteltraining
  • Symptomatische Behandlung von Muskelkrämpfen und Parästhesien

 

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