Therapie von Paresen bei motorischen Systemerkrankungen

Physikalische Maßnahmen

Empfohlen wird ein schonendes, regelmäßiges, isometrisches Training paretischer Muskelgruppen. Im Initialstadium haben sich Radfahren (auf Heimtrainer) und Schwimmen besonders bewährt. In fortgeschrittenen Stadien: regelmäßige Krankengymnastik mit aktiven und passiven Bewegungsübungen (Kontrakturprophylaxe insbesondere im Schultergelenk!), Atemgymnastik.

Schienen sind bei den rasch progredienten Formen meist nur von begrenztem Wert; bewährt haben sich aber:

  • Peroneusschiene bei Fußheberschwäche
  • Abductor-pollicis-Schiene zur Abduktion des Daumens (bei vorhandener Funktion der Fingerbeuger wird hierdurch das Greifen größerer Gegenstände gebessert)
  • Halsstütze  oder Stützapparat bei ausgeprägter Schwäche der Kopfstrecker
  • Korsett bei Beteiligung der Rückenmuskulatur
  • bei nur langsam progredienten Erkrankungen (spinale Muskelatrophie) können auch aufwendigere Orthesen über lange Zeit zur Stabilisierung im Gelenkbereich und damit zum Funktionserhalt beitragen
  • Hier sind ggf. auch Skolioseoperationen zur Erhaltung der Sitzfunktionen des Patienten sowie Sehnenverlagerungen zur Aufrechterhaltung der Beweglichkeit in den Extremitäten gerechtfertigt.

Medikamentöse Therapie

Medikamentös kann, insbesondere bei Bulbärparesen, der Versuch mit Pyridostigmin (Mestinon® bis 3x60mg/d) durchgeführt werden. Absetzen dieser Medikation bei Erfolglosigkeit nach spätestens 3 Monaten.

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