Autonome Polyneuropathien

auch: Autonome PNP

Einige Krankheiten, die zu Polyneuropathien führen, können hierdurch auch   vegetative Dysregulation bewirken. Beispielsweise im Rahmen von  PNP bei

  • Alkoholismus
  • Diabetes mellitus
  • Amyloidosen
  • Guillain-Barré-Syndrom

Störungen d. Schweißsekretion

  • Palmare und plantare Hypo- oder Anhidrose läßt sich am einfachsten mit dem Ninhydrin-Test nachweisen.
  • Für die Darstellung anhidrotischer Bezirke am Rumpf und an den proximalen Extremitätenabschnitten sowie allgemein zum Nachweis von Störungen des thermoregulatorischen Schwitzen ist der Jodstärke-Test nach Minor geeignet.
  • Die reflektorischen Änderungen des Hautwiderstandes (skin-resistance-reaction) und des sog. vegetativen Hautpotentials (sympathetic skin response) weisen große interindividuelle und situative Schwankungen auf und sind schwierig zu standardisieren, eignen sich aber zur Verlaufskontrolle peripherer vegetativer Störungen.

Vasoparalyse

  • Die periphere Vasomotorenlähmung kann mit der Histamin-Reaktion nachgewiesen werden:
    • 4 gtt einer Histaminlösung (1:1000) werden auf die Haut getropft und dort die Haut mit einer Nadel gestochen. Im Normalfall treten Hautrötung und Anstieg der Oberflächentemperatur (um ca. 1,2°C) ein.
      • Temperaturanstieg < 0,3°C gilt als Hinweis für periphere sympathische Denervierung.
  • Der Kapillarpuls an Fingern und Zehen kann mit einem Infrarot-Sensor registriert werden.

Orthostatische Hypotonie

  • Der Nachweis einer orthostatischen Dysregulation kann mit dem Schellong-Test erfolgen, beim Aufstehen:
    • Systolisch: Blutdruckabfall > 20-30 mmHg
    • diastolisch > 10-15mmHG beim Aufstehen
    • Ausbleiben der reflektorischen Herzfrequenzsteigerung

Kardioneuropathie

  • Bei parasympathischen Denervierung Aufheben oder Herabsetzung der physiologischen Herzfrequenzvariabilität („Frequenzstarre“)

Gastrointestinale Störungen

  • Magenatonie und mangelnde Säureproduktion mit diffusen Oberbauchbeschwerden und morgendlichem Erbrechen
  • Nächtliche und postprandiale Diarrhöen im Wechsel mit Obstipation (reduzierte Peristaltik)
  • Flatulenz
  • In schweren Fällen (z.B. beim Guillain-Barré-Syndrom) paralytischer Ileus
  • Bestimmung der mittleren ösophagealen Transitzeit als spezielles radiodiagnostisches Verfahren

Pupillenstörungen

  • Oft enge Pupillen mit verminderter oder fehlender Lichtreaktion.
  • Pupillometrie mit Messung der Lichtreflexzeit

Blasenfunktionsstörungen

  • Im Vordergrund stehen Entleerungsstörungen infolge von Detrusorschwäche
    • schwacher Harnstrahl
    • Restharn

Diagnostik

Potenzstörungen

  • Erektionsschwäche
  • retrograde Ejakulation
  • bei Frauen
    • Libidoverlust
    • verminderte Lubrikation
    • Anorgasmie
    • oder Dyspareunie

Diagnostik

Therapie

Einerseits symptomatische Therapie spezieller autonomer Ausfallserscheinungen (siehe dort)

Wenn möglich, muß natürlich das Grundleiden behandelt werden:

  • Diabeteseinstellung
  • Alkoholabstinenz
  • etc.

Schreibe einen Kommentar