Funktionelle Anatomie des Geschlechtsapparates

Parasympathikus

  • Die parasympathische Innervation der Sexualorgane stammt wie bei der Harnblase aus den Segmenten S2 bis S4 (Nn. erigentes)
  • Ein kleinerer Teil der Umschaltung erfolgt in den Ganglienzellen des Plexus hypogastricus inferior (Ganglion pelvinum)
  • der überwiegende Teil in den intramuralen Ganglienzellen der Erfolgsorgane.
  • Parasympathikus
    • beim Mann bewirkt er eine Vasodilatation der Schwellkörpern und damit eine Errektion
    • bei der Frau kommt es zur  vermehrten Blutfülle in den äußeren Genitalien und verstärkter Sekretion aus mukösen Drüsen (Lubrikation)

Sympathikus

  • Sympathischen Efferenzen
    • beim Mann vorwiegend aus L1-L2:
      • Umschaltung im Plexus hypogastricus inferior
      • danach versorgen sie Hoden und Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen und Prostata
      • Sympathikusstimulation bewirkt Kontraktion der glatten Muskulatur in diesen Organen. Die Folge ist die Ejakulation der Samenflüssigkeit in die Urethra
    • bei der Frau vorwiegend aus Th6-L1
      • TH6-L1: ziehen zu Uterus und Tuben
      • L1-L2: für Zervix, Vagina, Klitoris und Labia minora
      • Ihre Stimulation bewirkt beim Orgasmus Vasokonstriktion und Kontraktion der glatten Uterus- und Scheidenmuskulatur
      • sympathischer Denervierung: Kein Einfluß auf Menstruation und Geburtsvorgänge, diese funktionieren weiter normal

Innervation

  • N. pudendus aus S2-S4.
    • Somatomotorisch versorgt er: Muskulatur des Sinus urogenitalis
    • Somatosensibel: Haut und Schleimhäute des äußeren Genitale. Die Afferenzen steigen dann im Vorderseitenstrang (Tr. spinothalamicus) und teilweise in den Hintersträngen auf.

Hypothalamus

  • wichtigste zentrale System Sexualverhalten (zuständig für die Regulation aller vegetativen und endokrinen Körperfunktionen)
  • Zentralen sympathischen und parasympathischen Bahnen ziehen von hier zur sympathischen Seitensäule des Rückenmarks in Höhe C8 bis L2 bzw. zu den parasympathischen Zentren.

Limbische System

  • hat modulierenden Einfluß auf den Hypothalamus.
  • Dabei spielen sensorische Reize unterschiedlicher Modalität eine wichtige Rolle.
  • Verbindung zum Großhirn ermöglicht das Bewußtwerden der Sexualvorgänge und ihre willkürliche Förderung oder Hemmung.
  • Rein intrapsychische Abläufe und sensorische Stimuli stellen beim Menschen in der Regel die Auslöser für sexuelle Aktivität dar;
    • auf diesem Wege können Erektion und Lubrikation herbeigeführt werden.
    • Für die Ejakulation und den Orgasmus ist meist eine genitale Stimulation erforderlich.
    • Beim Mann unterscheidet man entsprechend zwischen einer zerebralen „psychogenen“ und einer spinalen, durch sensible Reizen ausgelösten reflexogenen Erektion.

Psychogene Stimulation

In der Nacht kommt es beim man auch zu psychogen aufgetretener periodischen Gliedversteifung – sexuelle Trauminhalte sind dabei offenbar keine Bedingung.

Die Ursache der morgendliche Gliedsteife ist bedingt durch

  • spinal-reflexogen und
  • Dehnungsreiz der überfüllten Blase.
 

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