Subakutes subdurales Hämatom
Für praktische Zwecke gilt, dass das subakute subdurale Hämatom im Verlauf der ersten 10 Tage dem akuten SDH entspricht, wenn auch in abgeschwächter Form, danach eher dem chronischen subduralen Hämatom.
Man findet noch Koagel, aber auch schon lytische Anteile.
Chronisches Subduralhämatom
Klinik
- Inzidenz 1-2 / 100.000 EW
- Risikofaktoren:
- Alter (Männer bevorzugt)
- Alkoholabusus
- Epilepsie
- Koagulopathien (Marcoumar, Sintrom)
- Dialyse
- Liquorshunt
- oft leere Anamnese oder Angabe von Bagatelltraumen die Wochen zurückliegen.
- Blutung meist aus Brückenvenen mit nachfolgender Hämolysierung und Organisation (Membranen, Granulationsgewebe, Kapillarisierung) sowie chron. Volumenzunahme (lokale Gerinnungsstörungen mit Nachblutungen aus neu kapillarisierten Membranen)
- Lokalisation: bevorzugt frontotemporal und parietal, großflächige Ausdehnung, in 15-20% der Fälle bilaterales Vorkommen.
Symptome
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- psychische Veränderungen
- motorische Halbseitensymptomatik
- Anfälle, usw.
- Symptomatik kann fluktuieren
Häufige Fehldiagnosen sind
- unbehandelte Demenz
- zerebrovaskuläre Insuffizienz
- TIA
- endogene Psychose
Diagnostik
- Rö-Schädel
- CCT: konkav – konvexe großflächige Raumforderung mit hypo-, iso- und hyperdensen Anteilen (Nachblutung!)
- bei diagnostischer Unsicherheit CCT mit 2facher Kontrastmittelgabe zur Darstellung der äußeren Membran oder MR (signalintensive Herde)
Therapie
- keine Therapiebedürftigkeit bei fehlender raumfordernder Wirkung wie z.B. „Pancake“-Hämatome oder rindenbetonte Hirnatrophie
- neurochirurgisches Konsil
- erweitertes Bohrloch mit Spülung und Saugdrainage über wenige Tage
- bei Mißerfolg: osteoplastische Kraniotomie: Gefahr der Bildung eines kontralateralen Hämatoms während des operativen Eingriffs