Keimzelltumoren

Ätiologie

Die Teratome (Grad I nach WHO) sind meist benigne, können aber Anteile von Germinomen, Embryonal- und Choriokarzinomen aufweisen und sind damit entsprechend als höher maligne einzustufen.

Germinome werden den Graden II-III, Embryonal- und Chorionkarzinome dem Grad IV nach WHO zugeordnet. Diese Prozesse treten bevorzugt in der Pinealisregion auf, sie sind dort häufiger als das Pineozytom und das Pineoblastom (siehe K-3.5); darüber hinaus finden sie sich typischerweise auch mittelliniennah im Bereich des Bodens des 3. Ventrikels.

Klinik

Bei Tumorwachstum im Pinealisgebiet kommt es häufig zum klinischen Bild des Parinaud-Syndroms (siehe K-3.5). Ein diagnostisch und insbesondere für Verlaufskontrollen wichtiges Merkmal sind die bei intrakraniellen Keimzelltumoren oft in Liquor und Serum nachweisbaren Tumormarker (AFP, HCG).

Therapie

  • Aufgrund des relativ hohen Operationsrisikos beim Versuch , im Pinealisgebiet lokalisierte Prozesse dieser Art radikal zu entfernen, und angesichts der hohen Strahlenempfindlichkeit dieser Keimzelltumoren zielt die operative Therapie zunächst auf histologische Diagnosesicherung sowie die Wiederherstellung des Liquorabflusses ab, wobei die Ventilimplantation ein erhöhtes Risiko extraneuraler Metastasierung mit sich bringt.
  • Durch die Strahlentherapie, die bei Nachweis subarachnoidaler Metastasen auf den gesamten kraniospinalen Bereich auszudehnen ist, läßt sich die Prognose der Keimzelltumoren günstig beeinflussen.
  • Z.T. wird bei höher malignen Keimzelltumoren eine Polychemotherapie diskutiert, anderorts wird aufgrund hoher Strahlensensibilität zunächst davon abgeraten und nur eine intrathekale Prophylaxe empfohlen.

 

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