Gefäßchirurgische Behandlung
Patienten mit einer symptomatischen Stenose der ipsilateralen A. carotis (>70%) profitieren von einer Karotisendarteriektomie (The North American Symptomatic Carotid Endarteriectomy Trial Collaboration NASCET 1991 [58]; European Carotid Surgery Trialists Collaborative Group ECST 1991 [26]). In der NASCET-Studie betrug die Risikoreduktion ipsilateraler Schlaganfälle nach 2 Jahren bei behandelten Patienten 17%. Eine perioperative Komplikationsrate von >2,1% kann dabei den Behandlungseffekt bereits reduzieren, eine Komplikationsrate von ungefähr 10% würde den Behandlungserfolg komplett aufheben. Obwohl die perioperative Komplikationsrate in der europäischen Studie deutlich höher lag (7,5% Todesfälle, behindernde Schlaganfälle nach > 1 Woche), war immer noch eine signifikante absolute (6,5%) und relative (39%) Risikoreduktion ipsilateraler Schlaganfälle zu erreichen.
Bei behandelten symptomatischen Patienten mit einer <70%igen Stenose (50-69%) war eine absolute (6,5%) und relative (29%) Risikoreduktin ipsilateraler Schlaganfälle zu erreichen (NASCET-Studie, Barnett et al. 1998 [6]).
Endovaskuläre Gefäßbehandlung
Die endovaskuläre Gefäßbehandlung kann als wichtige Alternative zu gefäßchirurgischen Behandlungen angesehen werden. Der Vorteil liegt in der geringen Invasivität, die keine Anästhesie erforderlich macht und kürzere Krankenhausliegezeiten erlaubt sowie der besseren Erreichbarkeit intrakraniell gelegener Stenosen. Besonders aussichtsreich erscheint die endovaskuläre Stent-Behandlung zuvor operierter Stenosen der A. carotis (Yadav et al. 1996 [85]). Solange jedoch keine kontrollierten Studien mit Langzeitverläufen vorliegen, die momentan in Vorbereitung sind, kann die endovaskuläre Gefäßbehandlung als experimentelle Alternative zur Gefäßchirurgischen Behandlung von Stenosen der A. carotis in ausgewählten Zentren angesehen werden.