Schlaganfall-Management: Blutdruck

Blutdruckbehandlung

  • Die Autoregulation des zerebralen Blutflusses ist in den Arealen mit  entwickelnden Infarkten aufgehoben.
  • Blutdruck im Hirn hängt somit direkt vom systemischen Blutdruck ab,
    • Blutdruckabfälle sind daher möglichst zu vermeiden.
  • Schlaganfallpatienten haben allerdings meist einen erhöhten Blutdruck, so dass bei Patienten mit vorbestehender arterieller Hypertonie Blutdruckwerte von systolisch 180mmHg und diastolisch 100-105mmHg zu tolerieren bzw. anzustreben sind.
  • In allen anderen Fällen ist eine leichte hypertensive Kreislauflage wünschenswert (160-180/90-100mmHg).
  • Blutdruckentgleisungen (systolisch über 220 mmHg, diastolisch über 120mmHg) sollten jedoch medikamentös behandelt werden, wobei darauf zu achten ist, dass keine zu drastische Blutdrucksenkung vorgenommen wird.
  • Indikation für eine Blutdrucksenkung in der Akutphase der zerebralen Ischämie besteht bei
    • einem akuten Myokardinfarkt,
    • Herzinsuffizienz,
    • beim akuten Nierenversagen oder
    • bei der akuten hypertensiven Enzephalopathie.
  • Im Falle eines gesicherten hämorrhagischen Infarktes oder einer Subarachnoidalblutung kann eine Blutdrucksenkung ebenfalls sinnvoll sein.
  • Die allgemein verbreitete Blutdrucksenkung mit Nifedipin p.o. sollte aufgrund des raschen und teilweise ausgeprägten Effektes nicht mehr praktiziert und durch Captopril 6,25-12,5mg p.o. ersetzt werden!
  • Standard ist derzeit auch der Einsatz von Clonidin (mit Perfusor gut steuerbar)

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