Schlaganfall, primäre Vorsorge

Folgende Faktoren können das Schlaganfallsrisiko erhöhen:

  • arterieller Hypertonus
  • Herzinfarkt
  • Vorhofflimmern
  • Diabetes mellitus
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • Rauchen
  • Alkoholabusus

Die primäre Vorsorge zielt auf die Reduktion der Schlaganfallinzidenz von asymptomatischen Patienten ab.

Hat ein Patient bereits eine TIA (transitorisch ischämische Atacke) oder einen Schlaganfall erlitten, wird versucht durch sekundäre Prävention das Risiko einer weiteren Attacke zu verringern.

Empfehlungen

  • Eine sorgfältige Blutdruckkontrolle sollte Bestandteil der Gesundheitsvorsorge sein, wobei Blutdruckwerte von 145/85mmHg entweder durch Änderung der Lebensumstände und/oder medikamentöse Behandlung anzustreben sind (LOE I).
  • Eine sorgfältige Kontrolle und Behandlung von Hyperglykämie und Hypercholesterinämie ist schon aufgrund der hierdurch reduzierten Begleiterkrankungen zu empfehlen, auch wenn es nicht zweifelsfrei gesichert ist, dass sich das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden reduziert (LOE III).
  • KHK-Patienten mit erhöhten Serumcholesterinspiegeln sollten mit Statinen behandelt werden, da sich hierdurch die Inzidenz von Schlaganfällen senken lässt (LOE II). Vermutlich betrifft das auch Schlaganfallpatienten mit erhöhten Serumcholesterinspiegeln.
  • Nikotinabusus sollte beendet werden (LOE II)
  • Alkoholabusus sollte beendet werden, während moderater Alkoholgenuss akzeptiert werden kann (LOE II).
  • Regelmäßige körperliche Betätigung ist zu empfehlen (LOE II)
  • Eine Aspirin-Behandlung reduziert bei asymptomatischen Patienten das Risiko einen Herzinfarkt, nicht aber einen Schlaganfall zu erleiden (LOE I)

Empfehlung bei Vorhofflimmern

  • orale Langzeit-Antikoagulation
    • INR: 2,0-3,0; (Ziel-INR 2,5)
    • bei Patienten mit Vorhofflimmern
    • die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall besitzen (LOE I)
  • Aspirin
    • Dosis: (300mg/Tag; LOE I)
    • Junge Patienten (<65 Jahre)
    • ohne kardiovaskuläre Erkrankungen
    • die nicht antikoaguliert werden können
  • ältere Patienten (>65 Jahre) ohne Risikofaktoren  empfiehlt man (nicht durch randomisierte Studien gesichert – LOE III 
  • > 75 Jahre mit Flimmerarrhythmie
    • antikoagulieren – INR 1-6-2,5 (Ziel-INR 2)
    • niedrigere INR-Zielwerte um hämorrhagische Komplikationen zu reduzieren
    • nicht durch randomisierte Studien gesichert (LOE III)

Empfehlung bei asymptomatischer Carotisstenose

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