Die zwischen den Wirbeln liegenden Bandscheiben (Discus) bestehen aus einem Galertkern (Nucleus pulposus) und einem Faserring (Anulus fibrosus).
- Die Involution der Bandscheiben beginnt schon gegen Ende des Wachstumsalters.
- Nach dem 20.LJ beginnt der Wassergehalt des Nucleus pulposus abzunehmen.
- Im Anulus fibrosus kommt es unter dem Einfluss von Druck und Bewegung (funktionsmechanische Belastung) zur Auflockerung der Struktur und Auffaserung.
Es kann hierbei zu folgenden Veränderungen kommen:
- Protrusion
- Prolaps
- Osteochondrosis intervertebralis
- Facettensyndrom
- Wirbelblockade
- Spondylarthrosis deformans
- Spondylosis deformans
Protrusion
- Ist der durch diese Schwächung nicht mehr in der Lage, dem Innendruck des Nucleus pulposus nachzugeben, dann wölbt er sich an der der entsprechenden Stelle vor
Prolaps (Bandscheibenvorfall)
- Bei noch größerer Beanspruchung kommt es zum Durchtreten des Nucleus pulposus durch den Faserring kommen. Je nach Richtung des Vorfalls kommt es zu unterschiedlichen Schädigungen
- nach dorsal (medianer Prolaps): Schädigung des Rückenmarks – dies ist nur bis zur unteren BWS möglich, da dort das Rückenmark endet. Das letzte Stück ist der Conus, drückt darauf eine Bandscheibe, hat mein ein Conus-Syndrom (siehe unten). Im LWS-Bereich findet man nur noch Fasern des Rückenmarks (Cauda-equina), deren Schädigung (durch medianen Prolaps im oberen LWS-Bereich) führen zum Cauda-Syndrom.
- nach dorsolateral und lateral: Schädigung durch Druck auf die entsprechende spinalen Nervenwurzel. Es kommt zu segmentalen neurologischen Erscheinungen (Schmerzen, Sens.Störungen und Lähmungen im entsprechenden Nervenwurzelsegment)
Osteochondrosis intervertebralis
- Bandscheibe nimmt an Höhe ab
- hierdurch kommt es zur Verschmälerung des Intervertebralspalts (Chondrose)
- reaktiv zeigen die angrenzenden knorpelig-knöchernen Wirbelabschlussplatten eine Unregelmäßigkeit ihrer Kontur und beginnen sich zu verdichten. Dies nennt man eine Osteochondrosis (
- WS-Röntgen: verschmälerter Zwischenwirbelspalt und Verdichtung sowie Unregelmäßigkeiten der Deckplatten, evtl. auch Deckplatteneinbrüche
Facettensyndrom
- Durch die Osteochondrosis intervertebralis sind die Längsbänder, welche die Wirbelkörper an deren Vorder- und Rückseite verbinden nicht mehr gespannt und hängen durch. Damit ist die Stabilität der WS noch weiter gemindert.
- Dies wird mit unbewusster Haltungskorrekturen durch die Muskulatur ausgeglichen. Hierdurch werden die Intervertebralgelenke, welche an den Querfortsätzen die Wirbel verbinden, ständig beansprucht und ebenfalls geschädigt (Facettensyndrom)
- Das Facettensyndrom äußert sich in lokalen Schmerzen im Bereich der Querfortsätze, aber auch in fortgeleiteten Schmerzen in die entsprechenden Segmente, wenn die zwischen den Querfortsätzen austretende Nervenwurzel mitgeschädigt wird
Wirbelblockade
- Durch die Höhenabnahme des Zwischenwirbelraums kann es zur Rotation des höherstehenden Wirbels kommen. Der Wirbel blockiert dann in der neuen Lage (= Wirbelblockade).
- Neben dieser Blockade kann es aber auch zu einer geringen Dorsaldislokation des Wirbels kommen.
Spondylarthrosis deformans
- Durch vermehrte Beanspruchung der Intervertebralgelenke
- Knorpeldegeneration
- Bildung osteophytärer Randwucherungen
- die Neuroforamina werden weiter eingeengt
Spondylosis deformans
- Osteophyten und Spondylophyten, wulstartige, sporn- und spangenförmig entstehen durch
- ständigen Bewegungsreiz im Bereich der Wirbelkörperkanten, welcher ausgelöst wird durch
- Ausweitung des Anulus fibrosus
- Abheben der Bänder von den Wirbelkörperkanten
- ständigen Bewegungsreiz im Bereich der Wirbelkörperkanten, welcher ausgelöst wird durch
- es kommt zu keiner knöchernen Verbindung, jedoch „Ruhe im Bewegungssegment“ – hierdurch hören dann oft die Beschwerden auf.