Akute eitrige Meningitis

Therapie

Allgemeine Maßnahmen

    • Einweisung in die Intensivstation
    • Isolation bei Infekten mit Meningokokken (bis 24h nach Therapiebeginn)
    • schnelle Einleitung der antibiotischen Therapie

cave: Vor Gabe von Antibiotika stets Liquorkultur und Blutkultur

wenn diese nicht möglich ist (vor Ort, nicht im Krankenhaus) – sollte eine „blinde“ Antibiotikatherapie abgewogen werden.

 

    • Stabilisierung der Vitalfunktionen
    • Atmung
    • Kreislauf
    • Elektrolythaushalt
    • Blasen- und Darmentleerung

cave: Überdosierung bei Hirnödem

 

    • Fiebersenkende Maßnahmen
    • Dekubitus-, Pneumonie-, Thrombose- und Ulkusprophylaxe
    • bei Bedarf Analgetika (Paracetamol, Acetylsalicylsäure)
    • b.Bed. Sedativa (Diazepam 5mg i.v.)
      • zurückhalten: wegen Verschleierung einer Bewußtseinstrübung
    • bei Bedarf Antiepileptika
    • Dexamethason unter antibiotischer Abschirmung

Antibiotische Therapie

bei unbekanntem Erreger

    • bei vorher gesunden Erwachsenen und Nachweis von Diplokokken:
      • Penicillin G oder Cefotaxim
      • wahlweise: Cefotaxim + Tobramycin + Fosfomycin
    • bei immunsupprimierten oder älteren Patienten
    • initial zusätzlich Ampicillin (Listerienmeningitis)

bei bekanntem Erreger

Operative Therapie

    • sofortige Sanierung des Primärherds bei fortgeleiteter Meningitis oder Shuntinfektion
    • sofortige Punktion bei subduralem Empyem