Akute Para- und Tetraplegie

Ätiologie

Akute Tetraplegien/Paraplegien können sowohl zentral, d.h. in der Regel infratentoriell/spinal, wie auch peripher verursacht sein.

Therapie bei Wirbelsäulentrauma

Bergung

Die Bergung soll ohne jede Gewaltanwendung nach dem Gabelstaplerprinzip erfolgen: durch 3 Helfer wird der Verletze von der Seite angehoben.

Lagerung

  • auf harter Unterlage in Rückenlage
  • Ausnahme: Erbrechende und Bewußtlose in Seitenlage

Kopfzug

  • bei Tetraplegie oder HWS-Verletzungen gleichmäßiger Kopfzug in leichter Retroflexion

Keine Wärmeanwendung

  • Örtliche Wärmeanwendung (Wärmflasche, Heizkissen) sind kontraindiziert (Verbrennungsgefahr im Lähmungsbereich, Wärmestau bei Tetraplegiker)

Intubation

  • bei Ateminsuffizienz

Keine Opiate

  • Falls Schmerzmittel nötig sind, keine Opiate verwenden

Transport

  • Zum Transport luftgefederten Krankenwagen oder bei längeren Strecken (>10km) Hubschrauber einsetzen

Verlegung in Spezialklinik

Auskunft über neurochirurgische Abteilungen/Kliniken einholen

Therapie bei nicht traumatischem Querschnitt

entzündlich

infektiös

  • Poliomyelitis anterior acuta
  • Diphtherie
  • u.a.

vaskulär

  • Arteria-spinalis-anterior-Syndrom (siehe dort)
  • spinales Angiom
  • u.a.

toxisch

  • Botulismus
  • metabolisch: z.B. Hyponatriämie mit Hirnstammschädigung
    • z.B. pontine Myelinolyse

mechanisch

zervikale Myelopathie bei Diskusprolaps oder z.B. rheumatischer Zerstörung des Bandapparates (siehe dort)

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