Frühsommermeningoenzephalitis
Ätiologie
Erreger ist das FSME-Virus, das von April bis Oktober durch Zeckenstich übertragen wird. In Endemiegebiet (Österreich, Südbayern) sind etwa 0,1% der Zecken Virusträger.
Klinik
- Inkubationszeit 2-28 Tage
- Bei 60-70% der Infizierten verläuft die Erkrankung subklinisch
- 15-30% haben nur unspezifische grippale Symptome
- 10-20% entwickeln neurologische Symptome
- Meningitis 55%
- Meningoenzephalitis 35%
- Meningomyelitis 5%
- Meningoenzephalomyelitis 5%
- Residualsymptome bei 7%, Letalität 1%
Diagnostik
- IgM-Nachweis
- signifikanter IgG-Anstieg
Therapie
- symptomatische Intensivtherapie
Prophylaxe
- präexpositionell:
- aktive Immunisierung wird für Einwohner und Urlauber in Endemiegebieten
- heutige Impfstoff aus inaktivierten FSME-Viren hat eine geringe Nebenwirkungsrate
- postvakzinale Neuritis bei < 1: 100.000 Geimpften
- Grundimmunisierung (besteht aus drei Teilimpfungen)
- Auffrischung alle 3-5Jahre
- postexpositionell:
- FSME-Immunglobulin ist nicht verfügbar. Es wird empfohlen:
Impfanamnese | Empfohlen |
Keine FSME Imfpung | Impfung 4 Wochen nah Zeckenbiss |
Nach der 1. Teilimpfung (unter 14 Tagen) | 2. Teilimpfung 4 Wochen nach Zeckenstich |
Nach der 1. Teilimpfung (15.Tag bis 1 Jahr) | bis 48 Stunden nach Zeichenbiss: 2. Teilimpfung sofort.über 48 Stunden nach dem Zeckenbiss: Impfung 4 Wochen nach Zeckenstich |
Nach 2 oder mehr Teilimpfungen | Impfung, wenn nach dem Impfschema empfohlen oder überfällig |