Unter den europäischen Ernährungsbedingungen sind Vitaminmangel-Erkrankungen eine Seltenheit geworden. Isoliert kommt lediglich eine Vitamin-B12-Mangel vor; alle anderen Vitaminmangelzustände sind Hinweis auf komplexere, meist gastrointestinale Resorptionsstörungen oder iatrogen bedingt (INH-Therapie). ÄtiologieB-Vitamine sind in verschiedenen Stufen des Kohlenhydratstoffwechsels als Coenzyme oder deren Vorstufen beteiligt. Ein Mangel führt zu einer Störung des Intermediärstoffwechsels und damit zu einer Reduktion der Glukoseverwertung. KlinikAkrodistale, überwiegend sensible PNP. Ganz im Vordergrund stehen oft brennende Mißempfindungen an den Füßen sowie trophische Störungen. Therapie der Vitaminmangelzustände
Bedarf 1-2mg/d, bei Mangezuständen ist die Zufuhr von 50-100mg/d Multivitamin und Thiamin ausreichend.
Bedarf 20-30mg/d, Synthese aus Tryptophan (2/3 des Bedarfs).
Teil von Vitamin B2: Bedarf ca. 10mg/d. Ein isolierter Mangel ist nicht bekannt; Pantothensäure ist ein Bestandteil von Hefe, Fleisch, Tomaten etc.
Der Bedarf liegt bei etwa 15-20mg/kgKG/d. Ein Mangel ist bei der INH-Behandlung der Tbc heute nicht mehr relevant, da die meisten Präparate ausreichende Mengen von Vitamin B6 enthalten.
Bedarf ca. 1-2,5yg/d. Therapie bei Mangelerkrankungen mit 1mg/d Hydroxycobalamin i.m. für 1-2Wochen, danach Erhaltungsdosis
Bedarf ca. 50mg/d, Mangelzustände kommen bei Darmerkrankungen (Zöliakie) und bei chronischem Alkoholismus vor. Therapie mit 1-5mg/d Folsäure i.m. für 1-2 Wochen. |