Definition
Eine generelle oder lokale Hypo- oder Anhidrose kann bei verschiedenen zentralen oder peripheren Krankheiten vorkommen.
- Zentrale Ursachen
- Syringomyelie
- Hirnstammsyndrome
- Querschnittläsion
- idiopathische orthostatische Hypotonie
- Multiple Sklerose
- u.a.
- Periphere Ursachen
- Nerven- oder Plexusschäden
- autonome Polyneuropathien
- kongenitaler Schweißdrüsenmangel
- Kaudal der Läsion ist beim Querschnittssyndrom das thermoregulatorische Schwitzen
- jedoch kann das Schwitzen hier noch über segmentale sympathische Reflexe ausgelöst werden
- bei diabetischer autonomer Polyneuropathie findet man
- hypo- oder anhidrotischen Bezirke
- akrodistal-symmetrisch verteilt
- vorwiegend an unteren Extremitäten
- bei Hirnstammsyndromen findet man oft gemeinsam
- ipsilateral zur Läsion
- Hemianhidrose
- zusammen mit zentralem Horner-Syndrom
Therapie
Patienten mit generalisiert gestörtem oder aufgehobenem thermoregulatorischem Schwitzen und/oder gestörter Gefäßregulation sind der Gefahr der Hyper- oder Hypothermie ausgesetzt (bei Tetraplegikern ist außerdem da Kältezitter gestört). Der vegetative Defekt muß durch angemessenes thermoregulatorsches Verhalten und gezielte physikalische Maßnahmen unter laufender Temperaturkontrolle ausgeglichen werden.
Behandlung des Grundleidens
- falls möglich.
Behandlung bei Hypothermie
- soll bei zentralen Läsionen wegen der Gefahr des Blutdruckabfalls nicht durch Aufwärmen des ganzen Körpers ausgeglichen werden. Ein Unterarm-Wasserbad genügt meist zum Wärmeaustausch.
Behandlung bei Hyperthermie
- erfordert Abkühlung der Extremitäten mit feuchten Tüchern und Eis.
- Chlorpromazin (A: Largactil®) und Derivaten senken die Körpertemperatur (im Zwischenhirn Temp.Sollwert wird verändert)
- cave: besteht bei Patienten eine zentralen Thermoregulationsstörung: Gefahr eines Blutdruckabfalls
- Lytischer Cocktail